Das retikuläre Bindegewebe ist das Grundgewebe des lymphatischen und blutbildenden Systems. Es besteht hauptsächlich aus Kollagen Typ III Fibrillen. Sie aggregieren zu zarten Bündeln (Retikulinfasern), welche ein dreidimensionales Raumgitter bilden, in dessen weiten Maschen Lymphozyten, Makrophagen oder Vorläufer der Blutzellen frei (!) eingelagert sind. Die Fibrillen sind mit Silbersalzlösungen besonders gut darstellbar, deshalb als Alternativbezeichnungen: Silberfasern, argyrophile Fasern, Gitterfasern, Retikulinfasern. Sie werden von speziellen Fibroblasten ("Retikulumzellen") gebildet, welche fix (!) in das Fasergitter eingebaut und stark verzweigt sind. Das Maschenwerk kann derart dicht von eingelagerten Zellen durchsetzt sein, dass das Grundgewebe nicht mehr erkennbar ist.